LEOPOLD SUSSMANN UND DIE GLEICHSCHALTUNG DER HAMBURGER REICHSBAHN

Sonntag, 24. Mai 2020 - 14:00
Treffpunkt: Bus 15, Haltestelle Alsterchaussee/Bus 109, Haltestelle Alsterchaussee (Mittelweg)
Geschichtswerkstatt Eimsbüttel

Historischer Ortstermin Stolpersteine Magdalenenstrasse 28
mit Marut G. Perle

Dauer: 1,5 Stunden

Nach der Machtergreifung 1933 übernahm auch die Hamburger Reichsbahn die Nazi-Ideologie in ihre Personalpolitik. Langjährige Reichsbahnbeamte wie Leopold Sussmann, Paul Levy und Ernst Spiro gehörten zu den ersten, die als "Nicht-Arier“ entlassen wurden. Auch Bahnärzte wie Berthold Hannes durften nicht mehr für die Reichsbahn arbeiten. Das große Hamburger Reisebüro Bamberger konnte keine Bahnreisen und Fahrkarten mehr verkaufen, weil der Inhaber Jude war. In allen Reichsbahndirektionen wurden Personalchefs mit NSDAP-Parteibuch neu installiert. Die gesamte Reichsbahn wurde dem Aufrüstungskurs der Nazis untergeordnet. Die Massenveranstaltungen der Nazi-Zeit wären ohne die logistische Unterstützung der Reichsbahn nicht umsetzbar gewesen. Nach Kriegsbeginn 1939 war die Reichsbahn nicht nur das Rückgrat der europaweiten Kriegsführung, sondern entwickelte sich auch zu einem Unternehmen der Deportations- und Vernichtungslogistik, welches politische Gefangene, Juden, Euthanasie-Opfer, Zwangsarbeiter*innen, Sinti und Roma transportierte. Leopold Sussmann und seine Frau Selma wurden am 6. Dezember 1941 vom Hannoverschen Bahnhof nach Riga deportiert.  

Kostenbeitrag: 5 €