HISTORISCHER ORTSTERMIN: LEOPOLD SUSSMANN, HAMBURGER REICHSBAHNBEAMTER MIT MARUT G. PERLE

Sonntag, 13. Mai 2018 - 11:00
Treffpunkt: Bushaltestelle Alsterchaussee, Dauer: 1,5 Stunden
Hamburger Initiative für Geschichts(v)ermittlung (HIG)

Die Machtübernahme des Nazi-Regimes vor 85 Jahren bedeutete das Ende der beruflichen Existenz von Leopold Sussmann. Seit er im Alter von 49 Jahren 1925 Mitglied der Reichsbahndirektion Altona geworden war, hatte Sussmann das Dezernat Wärmewirtschaft verantwortet, unter den Abteilungspräsidenten Ernst Spiro und Paul Levy. Wie Spiro und Levy wurde Sussmann als Reichsbahnbeamter entlassen, weil er Jude war.
1935 zog Sussmann von Altona nach Hamburg. Nach dem Verkauf seines Hauses mietete er sich mit Ehefrau Selma am Rande des späteren nazistischen Regierungsviertels in Eimsbüttel-Harvestehude in der Magdalenenstrasse ein. Im selben Jahr wechselte er von der Altonaer in die Hamburger Jüdische Gemeinde. Während der Novemberpogrome 1938 wurde Sussmann verhaftet. In dem Jahr, in dem der Reichsbahnbeamte Sussmann regulär pensioniert worden wäre, wurden er und seine Frau Selma am 6. Dezember 1941 vom ehemaligen Hannoverschen Bahnhof nach Riga in den Tod deportiert.

HVV: Bus M 15, Haltestelle Alsterchaussee