KEIN ORT – NIRGENDS. DISPLACED PERSONS – SCHICKSALE IM NACHKRIEGSDEUTSCHLAND

Sonntag, 23. April 2017 - 15:00
Apostelkirche, Lappenbergsallee/Bei der Apostelkirche 2
Ev.-Luth. Kirchengemeinde Eimsbüttel

Als "displaced persons“ (DP) wurden von den Alliierten Menschen bezeichnet, die sich durch ihren Einsatz im Krieg außerhalb ihres Heimatlandes befanden und aus politischen Gründen nicht zurückkehren konnten. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, vorwiegend aus Osteuropa, gehörten zu dieser Gruppe. Als "displaced persons“ wurden allerdings auch Deutsche jüdischer Herkunft bezeichnet, die die Konzentrationslager überlebt hatten und denen durch unrechtmäßiges deutsches Handeln vor und im Zweiten Weltkrieg ihre deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt worden war. Sie waren staatenlos. Staatenlos sein bedeutet, keinen Pass zu haben und "mit der Staatsangehörigkeit auch den Status einer Rechtsperson und die Heimat zu verlieren“ (Hannah Arendt).
Was bedeutet es, nicht dazuzugehören, keine Heimat mehr zu haben, abhängig von Willkür zu sein und entrechtet? Im Gottesdienst um 15 Uhr und in der anschließenden Veranstaltung um 16 Uhr wird von "displaced persons“ berichtet sowie von ihrem weiteren Schicksal nach dem Krieg – von ihrem Leiden, dem erfahrenen Unrecht, aber auch von ihrem Widerstand und von ihrem Kampf um ihr Recht. Es wird auch ein Bogen geschlagen zu der aktuellen Lage von Menschen, die aus politischen oder wirtschaftlichen Interessen vertrieben werden von Mächtigen in Regierung und Wirtschaft überall auf der Erde. Tornado Rosenberg wird musikalisch begleiten. 

Eintritt: frei, Spenden erbeten