Liebe Eimsbütteler Mitbürger*innen,
liebe Hamburger*innen,
Gedenken an den Holocaust, Gedenken an Krieg, Leid und Vertreibung. Diese Gedanken begleiten uns in diesem Jahr stärker als in den Jahrzehnten zuvor.
Der Monat des Gedenkens ist unendlich wichtig. Wir müssen gedenken. Wir dürfen Leid und die unfassbare Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten nie vergessen und müssen fortwährend lernen, allen Formen von Hass, falscher Propaganda und Nationalismus entgegenzutreten.
Auch der Krieg in der Ukraine bringt unendliches Leid zu den Menschen. Jüdinnen und Juden sind auch hier betroffen von Vertreibung und tödlichem Verderben, Ausgrenzung und Abweisung. Einige haben die Shoa überlebt und mit den Traumata dieser Zeit leben gelernt. Nun erleben sie erneut Krieg. Oft hoch betagt müssen sie erneut fliehen und werden schmerzlich an die Zeit der Shoa erinnert. Sie müssen miterleben wie jüdische Gedenkorte beschädigt werden, wie beispielsweise das Holocaust-Mahnmal Babyn Jar.
Der Monat des Gedenkens leistet in Eimsbüttel seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Bildung über die Schrecken der Shoa.
Doch nicht nur das Leid wird thematisiert, die Vermittlung jüdischer Kultur und Geschichte schafft es, Berührungsängste zu nehmen und Grenzen abzubauen.
Eimsbüttel und jüdische Kultur gehören untrennbar zusammen. Der Monat des Gedenkens stärkt und feiert diese Verbindung.
Viele Veranstaltungen werden dieses Jahr wieder analog, also in Präsenz und nicht über digitale Medien übertragen, stattfinden. Menschen werden wieder in den direkten Austausch kommen und gemeinsam lernen und diskutieren können. Ich freue mich, wenn wir Eimsbütteler*innen bei den vielen interessanten Veranstaltungen des Monats des Gedenkens miteinander ins Gespräch kommen.
Mein großer Dank gilt den Veranstalter*innen, die schon seit vielen Jahren diese wunderbare Veranstaltungsreihe konzipieren und für uns alle realisieren.
Ihr
Falk Schmidt-Tobler
Vorsitzender der Bezirksversammlung