Süleyman Taşköprü war Familienvater, lebte in Hamburg-Altona und führte gemeinsam mit seinem Vater ein Lebensmittelgeschäft. Er war Fußballfan von Fenerbahçe, liebte schnelle Autos und träumte von einem Ferienhaus in der Türkei. Am 27. Juni 2001 wurde er durch den NSU ermordet – mitten in Hamburg.
Doch statt den Mord als das zu erkennen, was er war – eine rassistisch motivierte Tat – verdächtigten die Hamburger Ermittlungsbehörden über Jahre hinweg das familiäre und persönliche Umfeld des Opfers. Bis heute hat Hamburg als einziges Bundesland, in dem ein Mord der rechtsterroristischen Gruppierung "Nationalsozialistischer Untergrund“ geschah, keinen eigenen parlamentarischen Untersuchungsausschuss eingerichtet. Die Aufarbeitung blieb und bleibt lückenhaft – und viele Fragen offen.
Unsere Referentin an diesem Abend ist Katharina König-Preuss, Landtagsabgeordnete der LINKEN in Thüringen. Sie hat über viele Jahre hinweg zur Aufklärung der NSU-Verbrechen beigetragen und war Mitglied der zwei Thüringer Untersuchungsausschüsse zum NSU-Komplex. Als Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus ihrer Fraktion bringt sie fundiertes Wissen über die Strukturen des rechten Terrors und die Rolle der Behörden mit.
Wir laden herzlich ein zu einem Abend des Erinnerns, der Information – und der Forderung nach vollständiger Aufklärung.
Eintritt frei; barrierefrei