Verfolgungsgeschichten im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik - Liane Lieske über das Leben ihrer Großmutter Erna Lieske
Viele wissen heute von den jüdischen und politischen Opfern des Nationalsozialismus, eventuell auch von der NS-Verfolgung der Homosexuellen und der Sinti*zze und Rom*nja. Weithin unbekannt ist aber die Verfolgung derer, die die Nationalsozialisten für genetisch verdorbene und deshalb "auszumerzende“ Menschen, für "Asoziale“ und "Berufsverbrecher*innen“ hielten und sie deshalb in die Konzentrationslager sperrten. Jahrzehntelang wurde diese Opfergruppe von jeder moralischen und rechtlichen Anerkennung ausgeschlossen – bis der Deutsche Bundestag sie 2020 endlich als Verfolgte des Nationalsozialismus anerkannte.
Liane Lieske, die Enkelin von Erna Lieske, berichtet eindrucksvoll über das Schicksal ihrer Großmutter. Diese wurde am 26. März 1943 vom Frauenzuchthaus Aichach in das KZ Auschwitz deportiert und dort vier Wochen nach ihrer Ankunft ermordet. Moderation: Torsten Meinicke.
Liane Lieske, Jahrgang 1950, lebt in Hamburg. Der Text über ihre Mutter ist im kürzlich erschienenen Buch "Die Nazis nannten sie ‚Asoziale' und ‚Berufsverbrecher'“ (Hg. Frank Nonnenmacher) im Campus Verlag erschienen.
Eintritt: 5 Euro
Barrierefrei